Du bist unschlüssig, ob Shopware oder Shopify das ideale Shopsystem für deinen Onlineshop ist? Beide Plattformen sind im E-Commerce weit verbreitet. Jedoch haben sie ihre eigenen Stärken und passen daher je nach Geschäftsmodell unterschiedlich gut zu dir.

Wie wichtig eine wohlüberlegte Entscheidung ist, erleben wir in unserem Agenturalltag: Häufig wählen Händler:innen ein System, nur um später festzustellen, dass es doch nicht zu ihrem Geschäft passt und eine aufwändige Migration nötig ist.

Mit unserem Guide bist du von Anfang an auf der sicheren Seite. E-Commerce-Experte Adrian bietet dir einen umfassenden Vergleich zwischen Shopware und Shopify. Worin unterscheiden sich die Funktionen und welches System ist kosteneffizienter? Außerdem helfen dir unsere Kriterien dabei, zu ermitteln, wann die richtige Zeit für einen Wechsel gekommen ist.

Bevor wir beginnen, ein kurzer Hinweis: Zum Thema Shopify vs. Shopware existieren viele verschiedene Sichtweisen. Es ist daher entscheidend, zu verstehen, wer diese Meinungen aus welchen Gründen äußert. In unserem Artikel streben wir nach einem neutralen Vergleich, möchten aber offenlegen, dass wir eine Shopify-Agentur sind und daher selbstverständlich eine Präferenz haben.

 

Adrian
Adrian
Shopify-Experte Adrian hat bereits zahlreichen Brands bei Fragestellungen rund um E-Commerce geholfen. Zudem moderiert er die Podcasts und Webinare von Merchant Inspiration und tauscht sich dort regelmäßig mit den bekanntesten Gesichtern der Community aus. 

 

  1. Was ist Shopify?
  2. Was ist Shopware?
  3. Shopware oder Shopify? 13 wichtige Unterschiede
    1. OnPrem/Cloud vs. Cloud
    2. B2B-Fokus vs. aufkommende B2B-Funktionen
    3. Volle Anpassungsfähigkeit vs. hohe Benutzerfreundlichkeit
    4. Umständlichere Gestaltung vs. flexibles Storytelling in der Storefront
    5. Individualisierung dank Open-Source vs. Reiches App-Ökosystem
    6. Maintenance vs. Weiterentwicklung
    7. Kontinuierlicher vs. geringer Pflegeaufwand
    8. Migrationsaufwand vs. Skalierbarkeit
    9. Lokaler Fokus vs. Internationale Ausrichtung
    10. Begrenzter Kundenservice vs. kostenloser 24/7 Support
    11. Traditionelle vs. dynamische Community
    12. Externe vs. native Integration von Omnichannel
    13. Keine Testversion vs. kostenlose Testphase
  4. Kostenvergleich
    1. Preise Shopware
    2. Preise Shopify
    3. Welches Shopsystem ist günstiger?
  5. Fazit: Die Entscheidung zwischen den Shopsystemen
    1. Für wen eignet sich Shopware? (Checkliste)
    2. Für wen eignet sich Shopify? (Checkliste)
    3. So funktioniert die Migration

1. Was ist Shopify?

Shopify ist ein führendes, cloudbasiertes E-Commerce-System. Es ermöglicht Händler:innen unkompliziert und ohne Programmierkenntnisse einen Onlineshop zu erstellen und zu verwalten. Shopify übernimmt dabei das Hosting und bietet eine professionelle IT-Infrastruktur.

4,8 Millionen Onlineshops in 175 Ländern basieren auf Shopify, darunter internationale Brands wie Pepsi, Fenty Beauty und Gymshark, aber auch deutsche Marken wie SNOCKS, Hey Marly und PURELEI.

2. Was ist Shopware?

Shopware ist ein führendes, modulares System zur Erstellung und Verwaltung von Onlineshops. Dank Open-Source-Software ist Shopware vor allem für seine umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten bekannt.

Shopware bietet sowohl Selfhosting als auch Cloud-Hosting an. Letzteres erfordert das 2019 eingeführte Shopware 6. Der Support für die früheren Versionen endet im Juli 2024.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz verwenden mehr als 100.000 Online-Händler:innen auf Shopware. Dazu zählen bekannte Marken wie Melitta, Schwan-STABILO, Fleurop und Springlane.

3. Shopify vs Shopware? Die wichtigsten Unterschiede

Shopify / Shopware Vergleich

a. Self-Hosting / Cloud vs. Cloud

Für den optimalen Betrieb deines Onlineshops ist ein zuverlässiger Server unverzichtbar. Bereits hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Shopware und Shopify.

Shopify funktioniert ausschließlich cloudbasiert. Nachdem du deinen Shop erstellst, nutzt du automatisch die ausgelagerten Server der Plattform, wodurch du dich nicht selbst um das Hosting kümmern musst. Shopify stellt dir hierfür eine professionelle, bewährte IT-Infrastruktur zur Verfügung.

Automatische Updates und Wartungen ersparen dir zusätzlichen Aufwand und Kosten. Außerdem sorgt Shopify mit einer beeindruckenden Uptime von 99,99% dafür, dass dein Onlineshop selbst in Peak-Zeiten eine stabile Performance aufweist.

Shopware hingegen hat sich vor allem auf On-Premise spezialisiert. Das bedeutet, dass du deinen Shop selbst oder über einen weiteren Dienstleister hostest. Du hast die komplette Kontrolle, die allerdings mit entsprechenden finanziellen und zeitlichen Aufwänden einhergeht. Die Erreichbarkeit deines Onlineshops steht und fällt zudem mit der Stabilität deiner eigenen Server.

Shopware 6 führte erstmals neben Selfhosting eine cloudbasierte Lösung ein. Die Stärke der Plattform bleibt jedoch eindeutig On-Premise. Die Cloud-Variante von Shopware ist aktuell noch gering verbreitet und Händler:innen berichten von Bugs sowie fehlenden Features. Im Gegensatz dazu wurde Shopify von Anfang an als flexibles Cloud-System entwickelt.

Falls du Kapazitäten für Selfhosting besitzt und ohnehin den Betrieb über eigene Server planst, raten wir dir zu Shopware. Eine zuverlässigere Cloud-Lösung ohne weiteren Aufwand erhältst du hingegen mit Shopify.

b. B2B-Fokus vs. aufkommende B2B-Funktionen

Von Beginn fokussierte sich Shopify stark auf Händler:innen, die an Endkund:innen verkaufen und somit somit im B2C-Segment agieren. In jüngster Zeit bemerkte Shopify jedoch das verstärkte Potenzial von B2B und baute die Funktionen für den Handel von Unternehmen zu Unternehmen aus.

Zu den Features zählen u.a. die individuelle Kundensegmentierung und Preisgestaltung unter B2B-Gesichtspunkten. Die Plattform beinhaltet inzwischen die wichtigsten B2B-Funktionen. Allerdings raten wir reinen B2B-Shops mit besonders komplexen Anforderungen derzeit von Shopify ab. Wir erwarten jedoch eine deutliche Weiterentwicklung in den nächsten Jahren.

Shopware hingegen bedient sowohl den B2C- als auch den B2B-Bereich gleichermaßen. Hier bietet die Software umfangreiche Funktionen zur Individualisierung von Inhalten, Preisen und Produkten, beispielsweise über den integrierten Rule Builder. Aus unserer Sicht ist bei hohen Anforderungen für den Verkauf an Geschäftskund:innen Shopware aktuell die bessere Wahl.

Die B2B-Funktionen sind ausschließlich in den Enterprise-Paketen von Shopware und Shopify (Shopify Plus) enthalten. Mehr zu Shopify Plus erfährst du in unserem Guide.

c. Volle Anpassungsfähigkeit vs. hohe Benutzerfreundlichkeit

Als Open-Source-Plattform bietet Shopware offenen Zugang zu seinem Quellcode. Das ermöglicht theoretisch vielfältige Erweiterungen. In der Praxis kommst du ohne fortgeschrittene IT-Kenntnisse allerdings nicht sehr weit.

Solltest du keine eigenen Programmierfähigkeiten besitzen, aber dennoch besondere Anpassungen wünschen, wirst du früher oder später den Ausbau deines Shops mit einer Agentur oder Expert:innen angehen müssen.

Der Anpassungsspielraum variiert zudem zwischen den einzelnen Shopware Versionen. So hast du mit Shopware 5 zwar 100% Möglichkeiten zur Individualisierung, allerdings sind diese nicht ohne Weiteres voll für dich ausschöpfbar.

Die Grafik verdeutlicht das Problem:

Vergleich Anpassungsoptionen Shopware & Shopify

Außerdem hören wir in Gesprächen mit Händler:innen immer wieder, dass ehemalige Shopware 5-Nutzer:innen nach dem Umstieg auf Shopware 6 unzufrieden sind. Der Grund: Sie finden gewohnte Funktionen nicht wieder und bemängeln, dass die aktuelle Version nicht den Standard von Shopware 5 erreicht.

Im Gegensatz zu Shopware veröffentlicht Shopify seinen Quellcode nicht und beschränkt Individualisierungen stärker. Ein bekanntes Beispiel ist der Checkout, der sich nur im teuersten Enterprise-Paket umfassend konfigurieren lässt.

Den von Shopify zugelassenen Spielraum für Anpassungen kannst du dafür optimal ausnutzen, komplett ohne Coding-Kenntnisse oder Abhängigkeiten von externer Unterstützung.

d. Umständlichere Gestaltung vs. flexibles Storytelling

In der Praxis erleben wir oft, wie begeistert ehemalige Shopware-Händler:innen von den umfassenden Gestaltungsoptionen für die Storefront bei Shopify sind. Der leistungsstarke Theme Editor erlaubt es dir, ähnlich wie bei einem Landing Page Builder, neue Seiten mittels Drag & Drop ganz einfach nach deinen Wünschen zu gestalten.

So lassen sich Produktseiten exakt nach deiner Markenidentität realisieren und unkompliziert mit individuellen Abschnitten anreichern, um die Besonderheiten deiner Produkte noch stärker hervorzuheben. Auch Kategorie-Seiten oder Informationsseiten wie “Über uns” kannst du spielend leicht konfigurieren und deine Brand noch mehr zum Leben erwecken.

Theme Editor Shopify

Aus unserer Sicht ist dies einer der Hauptgründe, weshalb Shopify-Händler:innen die Plattform so wertschätzen: Sie bietet ein umfangreiches Set an Tools für einen intuitiven, schnellen und anpassbaren Shopbau, perfekt zugeschnitten auf die Bedürfnisse deiner Marke.

e. Individualisierung dank Open-Source vs. Reiches App-Ökosystem

Shopify bietet mit über 8.000 verfügbaren Erweiterungen das größte App-Ökosystem im E-Commerce. So gut wie jede gewünschte Funktion kannst du über das Zusammenspiel von professionellen Apps realisieren.

Hier liegt ebenfalls ein besonderes Alleinstellungsmerkmal von Shopify: Aus unserer Sicht sind vor allem die nahtlose Interaktion, Synchronisierung und Ergänzung der Apps untereinander einzigartig für die Plattform.

Egal ob Buchhaltung, Produktbewertung, Versand, Retoure oder Kundensupport - im Shopify App Store findest du nicht nur eine App für die gewünschte Funktion. Stattdessen hast du eine große Auswahl und kannst exakt die Erweiterung auswählen, die am besten zu deinem Onlineshop passt.

Viele Entwickler:innen priorisieren mittlerweile eine Shopify-First-Ansatz, wodurch das Ökosystem kontinuierlich wächst.

Vorschau App Store Shopify

Aber Vorsicht: Nicht alle Shopify-Apps sind DSGVO-konform, was auf die kanadischen Wurzeln des Unternehmens zurückzuführen ist. In den letzten Jahren fokussieren sich App-Entwickler:innen jedoch stärker auf den europäischen Markt. Und letzten Endes liegt die Kontrolle, welche Apps du zu deinem Onlineshop hinzufügst, jederzeit bei dir.

Die Plug-ins von Shopware sind häufig für den deutschen Markt und maximale Rechtssicherheit entwickelt. Allerdings bietet Shopware 6 mit 3.000 verfügbaren Erweiterungen eine deutlich geringere Auswahl als Shopify. Zwar findest du hier ebenfalls Erweiterungen für die wichtigsten Funktionen, doch dein Entscheidungsspielraum ist deutlich geringer.

Viele der beliebtesten Shopify-Erweiterungen, wie Klaviyo für Retention Marketing oder Reviews.io für Kundenbewertungen, sind auch als Plugins für Shopware verfügbar. Jedoch bieten sie nicht die gleichen tiefgehenden Synchronisierungs-Optionen wie für Shopify.

Bei Shopify kannst du dir dank des perfekten Zusammenspiel der Apps präzise und intuitiv die Funktionalitäten zusammenbauen, die dein Onlineshop benötigt. Bedarfsgerechte Anpassungen bei Shopware sind dank des Open-Source-Ansatzes selbstverständlich möglich, erfordern aber häufig zusätzliche Kapazitäten an Entwickler:innen.

f. Maintenance vs. Weiterentwicklung

Aufgrund des On-Premise-Fokusses von Shopware liegt die Wartung der Server in deiner eigenen Verantwortung. Viele Unternehmen arbeiten hier mit Agenturen zusammen, die sich um die technische Umsetzung kümmern.

Bei Shopify hingegen sind keine zusätzlichen Ressourcen zur Maintenance nötig. Selbst mit dem günstigsten Paket hast du Zugriff auf die leistungsstarken Server der Plattform, auf die selbst die größten Brands vertrauen. Shopify arbeitet dabei kontinuierlich an Verbesserungen und veröffentlicht neue Funktionen und Schnittstellen in einem rasanten Tempo. Da die Updates automatisiert erfolgen, liegt dein Fokus voll und ganz auf der Weiterentwicklung deines Geschäfts.

Auch aus unserer Erfahrung als Agentur können wir berichten, dass technische Fragestellungen und Maintenance bei unseren Shopify-Kund:innen keine Rolle spielen. Vielmehr unterstützen wir sie dabei, mit ihrem Onlineshop ein neues Level zu erreichen, als nur den Status Quo aufrechtzuerhalten.

g. Kontinuierlicher vs. geringer Pflegeaufwand

Shopware bietet weitreichende Anpassungsoptionen für jeden Bereich deines Onlineshops. Diese kommen allerdings nicht ohne einen gewissen Preis: Häufig hören wir, dass sich Personen mit wenig technischen Kenntnissen vom umfangreichen Shopware-Backend überfordert fühlen, insbesondere durch Funktionen, die standardmäßig enthalten sind, aber nicht unbedingt benötigt werden.

Shopify hingegen fokussiert sich auf das Wesentliche. Zusätzliche Funktionen kannst du ganz nach deinem individuellen Bedarf über Apps hinzufügen. Die Bedienung und Pflege deines Onlineshops erfolgt in nur wenigen Klicks und ist für jeden zugänglich. Egal, ob Werkstudierende oder neue Teammitglieder - Shopify lässt sich schnell erlernen und erfordert nur wenig Aufwand in der Pflege.

Mit Shopify setzt du deinen Shop in kürzester Zeit auf und kannst ihn eigenständig weiterentwickeln. Unsere Erfahrungen zeigen, dass bei Shopware ohne die Unterstützung externer Agenturen und kontinuierlicher Investitionen ein Vorankommen schwerfällt. Shopify hingegen bietet eine effiziente Arbeitsweise mit minimalem Aufwand, was dir ermöglicht, deinen Shop selbst zu optimieren und auszubauen.

h. Migrationsaufwand vs. Skalierbarkeit

Für uns definitiv eines der zentralen Merkmale von Shopify: Die Software wächst gemeinsam mit den Bedürfnissen deiner Brand und eignet sich daher für Unternehmen beliebiger Größe.

Anfänger:innen können mit dem günstigsten Paket beginnen und bei steigenden Umsätzen flexibel und unkompliziert zu einem höheren Tarif wechseln. Ein aufwändiger Systemwechsel oder Relaunch deines Shops ist bei Shopify zu keinem Zeitpunkt notwendig.

Bei Shopware erleben wir leider aktuell das Gegenteil: Die 2019 eingeführte Version Shopware 6 unterscheidet sich deutlich von früheren Versionen. Ein Upgrade gestaltet sich daher oft schwierig. Viele Händler:innen weichen auf kostspielige externe Unterstützung aus, um auf die neueste Version zu migrieren. Besonders schwierig: Der Support für Shopware 5 endet im Juli 2024.

Viele Händler:innen berichten außerdem, dass Shopware 6 noch nicht die Stabilität und Funktionsvielfalt seiner Vorgänger erreicht hat. Hier hebt sich Shopify mit seinem durchdachten Konzept für das Auf- und Abstufen sowie dem nahtlosen Wechsel zwischen den Tarifen deutlich ab.

i. Lokaler Fokus vs. internationale Ausrichtung

Bei der Entscheidung zwischen Shopify und Shopware solltest du außerdem die örtliche Ausrichtung berücksichtigen. Shopware wurde in Deutschland entwickelt und ist somit eine 100% sichere Wahl, wenn es um Datenschutz sowie DSGVO geht. Bekannte Marken wie Melitta, Schwan-STABILO, Fleurop und Springlane vertrauen auf Shopware.

Als kanadisches Unternehmen konzentrierte sich Shopify ursprünglich stark auf den nordamerikanischen Markt. Jedoch vollzog die Plattform in den letzten Jahren beachtliche Schritte in der Lokalisierung auf den deutschsprachigen Markt. Das betrifft vor allem die Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Internationale Marken wie Fenty Beauty, Pepsi und Gymshark, aber auch Brands aus der DACH-Region (SNOCKS, Hey Marly, PURELEI) setzen auf Shopify.

Genau wie Shopware lässt sich auch Shopify vollkommen DSGVO-konform einrichten, u.a. dank nützlicher Apps und dem einfachen Hinzufügen von Rechtstexten. Wie du deinen Shopify-Shop in nur wenigen Schritten rechtssicher einrichtest, erfährst du in unserem Guide.

Entgegen vieler Behauptungen setzen inzwischen selbst große Unternehmen mit strengen Anforderungen an den Datenschutz auf Shopify, wie z.B. Beurer.

Sowohl Shopware als auch Shopify integrieren ähnliche Funktionen für den internationalen Handel, darunter Multi-Currency oder Mehrsprachigkeit. Die Verbreitung von Shopware fokussiert sich vor allem auf die DACH-Region, während Shopify in 175 Ländern rund um den Globus als Shopsystem etabliert und bekannt ist.

j. Begrenzter Kundenservice vs. kostenloser 24/7 Support

Bei kritischen Problemen und Bugs in deinem Online-Shop zählt jede Sekunde, um verärgerte Kund:innen und Einnahmeverluste zu vermeiden. Shopify und Shopware bieten dafür unterschiedliche Support-Optionen.

Shopify bietet selbst im günstigsten Tarif einen 24/7-Kundenservice. Die zeitunabhängige Erreichbarkeit des Support-Teams via Chat, E-Mail oder Telefon sichert die kontinuierliche Unterstützung bei Notfällen.

Shopware hingegen enthält Rund-um-die-Uhr-Support nur im teuersten Tarif. Bei allen anderen Shopware-Paketen beschränkt sich der Kundenservice auf festgelegte Geschäftszeiten.

Dein Onlineshop ist hingegen durchgehend geöffnet. Da Kund:innen somit jederzeit einkaufen und Probleme auftreten können, sehen wir die garantierte 24/7-Unterstützung von Shopify als klaren Vorteil gegenüber Shopware.

k. Traditionelle vs. dynamische Community

Aufgrund ihrer Beliebtheit zeichnen sich sowohl Shopware als auch Shopify durch eine große Community aus. Du kannst davon ausgehen, dass du bei jedem Problem hilfreiche Unterstützung in entsprechenden Foren findest. In unserer Erfahrung unterscheiden sich jedoch die Charakteristika der Communities deutlich.

Hinter Shopware steht eine eher traditionelle Community. Stell dir eine Gruppe an erfahrenen Händler:innen, Partner:innen und Agenturen vor, die seit Jahren im Geschäft sind. Ihr Hauptanliegen ist es, bewährte Methoden beizubehalten. Das Hauptaugenmerk liegt zudem vornehmlich auf dem deutschsprachigen Markt.

Shopify hingegen umfasst ein weitreichendes, globales Netzwerk mit einer Vielzahl an Entwickler:innen und Unterstützer:innen rund um den Globus. Die Community bringt frischen Wind, ist agil und schätzt Veränderung.

Doch nicht nur international, sondern auch in der deutschsprachigen Shopify-Community herrscht ein reger Austausch. Das beste Beispiel sind die Events und Webinare von Merchant Inspiration. Regelmäßig treffen hier Shopify-Händler:innen und Expert:innen zusammen, um über Neuigkeiten und Entwicklungen zu diskutieren.

l. Externe vs. native Integration von Omnichannel

Shopify stellt Händler:innen eindeutig in den Mittelpunkten und versteht, dass dein größter Aufwand beim Verkaufen und Bewerben der Produkte liegt. Daher beinhaltet Shopify bereits im günstigsten Paket umfangreiche native Integrationen zu Marktplätzen (z.B. Amazon & Ebay) und Social Media Channels (z.B. Instagram, TikTok, Facebook & YouTube). Doch eine der größten Stärken von Shopify gegenüber Shopware ist das integrierte Shopify POS.

Das Shopify POS (Point-of-Sale) ist ein fortschrittliches Kassensystem, das digitale und physische Vertriebskanäle unkompliziert kombiniert. Unabhängig davon, ob du online oder offline (z.B. in stationären Geschäften oder auf Messen und Festivals) verkaufst, verwaltest du alle Vertriebskanäle zentra über das Shopify-Backend und bietest Kund:innen so eine kanalübergreifende Customer Experience.

m. Keine Testversion vs. kostenlose Testphase

Die Wahl des Shopsystems sollte gut überlegt sein. Umso hilfreicher ist es, die Software vor dem Kauf unverbindlich ausprobieren zu können.

Shopify beinhaltet eine 3-tägige kostenlose Testphase. Du musst keine Zahlungsdaten hinterlegen und kannst das System ganz in Ruhe kennenlernen. Baue beispielsweise deinen Onlineshop auf, lege Produkte an und mache dich mit den wichtigsten Funktionen vertraut.

Nach der Testphase kannst du Shopify für jeweils 1€ drei Monate ohne Einschränkungen verwenden. Damit hast du genügend Zeit, um zu beurteilen, ob Shopify deine Erwartungen erfüllt und gehst kein großes finanzielles Risiko ein.

Mit Shopware hingegen vereinbarst du einen Demo-Termin, um einen tieferen Eindruck zur Software zu gewinnen. Mitarbeitende führen dich durch das Shopsystem und klären alle deine Fragen in einem persönlichen Gespräch. Willst du allerdings Funktionen der lizenzierten Version von Shopware ausprobieren, musst du sie zum Vollpreis erwerben.

4. Kosten von Shopware und Shopify im Vergleich

Es ist die wohl wichtigste Fragen bei der Entscheidung zwischen Shopware und Shopify: Welches Shopsystem ist günstiger?

Wir geben dir eine detaillierte Übersicht zu den aktuellen Tarifen von Shopware und Shopify, inklusive weiterer relevanter Kostenfaktoren.

a. Preise Shopware

Community Edition (nicht lizenziert) Kostenlos Für Einzelpersonen und kleinere Projekte, vor allem interessant für Bastler:innen & Entwickler:innen (erhält lediglich Software ohne Support oder Hosting)
Rise 600€/Monatlich Für kleine und mittelständische Unternehmen
Evolve ab 2.400€/Monatlich (individuelles Angebot) Für größere Unternehmen
Beyond ab 6.500€/Monatlich (individuelles Angebot) Enterprise-Edition von Shopware mit B2B-Anforderungen

Alle lizenzierten Editionen überschneiden sich in ihren grundlegenden Funktionen, unterscheiden sich jedoch in spezifischen Merkmalen und Spezialisierungen. Dadurch eignen sie sich für verschiedene Unternehmenstypen unterschiedlich gut.

Besonders auffällig: In unserer Erfahrung ist der Einstiegspreis von 600€ pro Monat für kleine Geschäfte und Einzelpersonen sehr hoch. Zwar bietet Shopware die kostenfreie Community Edition, allerdings beinhaltet diese keinerlei professionelle Unterstützung und setzt eigene Server voraus. Nutzende sollten daher technisch versiert sein, um diese Version effektiv nutzen zu können.

Gibt es zusätzliche Kosten bei Shopware?

Entscheidest du dich für das Self-Hosting mit Shopware, kümmerst du dich selbst um die Betriebskosten deines Servers und trägst die gesamte Verantwortung für die Wartung deines Systems. Um dein Geschäft weiterzuentwickeln und zu skalieren, sind fortlaufende Investitionen erforderlich.

Wählst du die Cloud-Version von Shopware, entfallen diese Aufgaben. Allerdings zahlst du je nach gewähltem Plan eine Umsatzprovision an Shopware für jeden getätigten Kauf. Zusätzlich fallen die standardmäßigen Transaktionsgebühren an, die je nach gewähltem Zahlungsanbieter variieren.

Shopify Basic 36€/Monatlich Einstiegsplan für kleine Unternehmen und Einzelpersonen
Shopify 105€/Monatlich Rasant wachsende kleine und mittelständische Unternehmen
Shopify Advanced 384€/Monatlich Große Unternehmen
Shopify Plus Ab 2.500$/Monatlich (individuelles Angebot) Enterprise-Edition von Shopify mit B2B-Anforderungen

Auch für Shopify gilt: Jeder Tarif beinhaltet die wichtigsten Features, um einen optimalen Onlineshop aufzubauen. Die Unterschiede liegen eher in den Details, wie möglichen Automatisierungen oder der Tiefe des Reportings.

Gibt es zusätzliche Kosten bei Shopify?

Die monatlichen Gebühren für Shopify beinhalten die gesamten Kosten für Server und deren Wartung. Weiterhin zahlst du keine weiteren Kosten für Updates und Maintenance. All das übernimmt Shopify für dich.

Hinsichtlich der Transaktionskosten gibt es auch bei Shopify zwei Arten: Zum einen existieren die üblichen Gebühren der externen Zahlungsanbieter, etwa bei Kreditkartenzahlungen oder Klarna-Rechnungen. Diese variieren je nach genutzter Zahlungsmethode und gewählten Shopify-Plan. Eine Übersicht findest du in der Infografik.

Übersicht Transaktionsgebühren Shopify

Zusätzlich erhebt auch Shopify eine eigene Gebühr für jeden Verkauf. Die Höhe ist auch hier abhängig vom gebuchten Plan. Der Clou: Diese spezielle Gebühr entfällt, wenn du die integrierte Zahlungsweise Shopify Payments aktivierst.

Da Shopify Payments die beliebtesten Zahlungsweisen ohne Abhängigkeit von externen Anbietern umfasst, empfehlen wir ohnehin die Nutzung dieses Dienstes.

Mit Shopify Payments reduzierst du deine zusätzlichen Kosten also erheblich. Alles, was du zum Zahlungsanbieter wissen musst, erfährst du in unserem Leitfaden.

c. Ist Shopware oder Shopify günstiger?

Die Preismodelle für Shopify sind im Vergleich zu den lizenzierten Paketen von Shopware günstiger und besonders für kleine Unternehmen attraktiver. Ein deutlicher Vorteil ist die Einsparung zusätzlicher Transaktionsgebühren bei der Nutzung von Shopify Payments. Weiterhin entfallen zusätzliche Kosten für die Maintenance der Server und die Zusammenarbeit mit Agenturen für den Ausbau des Onlineshops.

Solltest du technisch versiert sein oder dich mit den grundlegenden Funktionen ohne zusätzlichen Support zufriedengeben, könnte die kostenfreie Community Edition von Shopware der perfekte Deal für dich sein. Allerdings erfordert diese zwingend den Betrieb und die Instandhaltung eigener Server.

Aufgrund der hohen Kosten raten wir kleinen und mittelständischen Unternehmen ansonsten eher zu Shopify. Für größere Unternehmen eignen sich beide Plattformen, wobei auch hier Shopify eine bessere Skalierung ermöglicht.

5. Fazit: Die Entscheidung zwischen den Shopsystemen

Nach diesem ausführlichen Vergleich ist es Zeit für unser Fazit. Fest steht: Beide Systeme bieten eine leistungsstarke und flexible Grundlage für deinen Onlineshop. Doch wofür solltest du dich nun entscheiden?

Als ultimative Stütze für deine Wahl haben wir die wichtigsten Kriterien, die du berücksichtigen solltest, in einer Checkliste zusammengefasst.

a. Für wen eignet sich Shopware? (Checkliste)

Wenn die folgenden Aussagen auf dich zutreffen, raten wir dir zur Verwendung von Shopware:

  • Du willst deinen eigenen Onlineshop On-Premise auf eigenen Servern betreiben, inklusive Wartung und Instandhaltung.
  • Du benötigst 100% Spielraum zur Anpassung deines Onlineshops und ein individueller Checkout ist dir wichtig.
  • Du verfügst über große Budgets und Ressourcen zur Zusammenarbeit mit einer Agentur.
  • Du hast komplexe Ansprüche an einen reinen B2B-Shop.
  • Dein Fokus liegt hauptsächlich im deutschsprachigen Raum.
  • Du hast eine extrem große Produktvielfalt und stößt mit dem Varianten-Limit auf drei Dimensionen bei Shopify an deine Grenzen.
  • Du brauchst maximale Kontrolle über deine Linkstruktur.
  • Als Bastler:in / Entwickler:in reicht dir die kostenlose Community Version ohne professionellen Support und Hosting.
  • Du bist bereits ein mittelständisches oder großes Unternehmen. Die Kosten ab 600€ monatlich für das günstigste Paket rentieren sich für dich.

b. Für wen eignet sich Shopify? (Checkliste)

Treffen diese Merkmale besser auf dich zu, empfehlen wir dir Shopify anstelle von Shopware:

  • Du willst auf zuverlässiges Cloud-Hosting vertrauen und keine Ressourcen für Server, Updates und Wartung aufbringen.
  • Neben flexiblen Anpassungsmöglichkeiten ist dir vor allem eine benutzerfreundliche Handhabung wichtig.
  • Dir ist eine ganzheitliche Customer Experience wichtig, die deinen Kund:innen ein einzigartiges Erlebnis bei jedem Touchpoint bietet.
  • Du willst deine Kund:innen zielgerichteter ansprechen und deine Retention erhöhen, indem du modernste Tools nutzt, die untereinander Daten austauschen und nahtlos miteinander interagieren.
  • Dein Fokus ist B2C, eventuell mit vereinzelten B2B-Ansprüchen.
  • Du suchst ein skalierbares Shopsystem, das mit deinen Anforderungen wächst und sich mühelos upgraden lässt – für jedes Wachstumsstadium, von Einzelpersonen und kleinen Unternehmen bis hin zu mittelständischen und großen Unternehmen.
  • Für deine Brand sind Storytelling und das Vermitteln von Emotionen besonders wichtig. Daher benötigst du eine Storefront, die deine Produktmarke und Markenidentität optimal präsentiert und dir größtmögliche Flexibilität bietet.
  • Du willst nicht nur online, sondern auch offline verkaufen und suchst ein Shopsystem mit umfassenden, nativen POS-Funktionalitäten.
  • Du willst das Shopsystem ohne Kosten und Einschränkungen ausführlich vorher testen.

c. So funktioniert die Migration

Du betreibst bereits einen Onlineshop mit Shopware, hast aber festgestellt, dass Shopify besser zu deinen Bedürfnissen passt?

Die reibungslose Migration erfordert eine ausführliche Planung und technische Analyse. Daher empfehlen wir die Zusammenarbeit mit darauf spezialisierten Expert:innen.

Wir bei tante-e haben langjährige Erfahrung bei der Durchführung von Migrationen von verschiedenen Shopsystemen zu Shopify. Unser Vorgehen und die wichtigsten Learnings erfährst du in unserem Guide rund um Shopify Migration.

 

Du hast weitere Fragen zu Shopify oder benötigst Unterstützung von Expert:innen? Als eine der führenden Agenturen für Shopify & Klaviyo haben wir bei tante-e umfassende Erfahrung in den Bereichen Shop-Setup, Migration und Optimierung mit unzähligen Kund:innen.

Kontaktiere uns gerne bei Fragen und vereinbare einen persönlichen Beratungstermin. Wir freuen uns, mit dir ins Gespräch zu kommen.

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